Hamburger Abendblatt — Kreis Pinneberg, 30.07.2020
Die Arbeiten gehen voran, und am Ende soll nicht nur eine neue Filiale, sondern auch neuer Wohnraum entstehen. Am Mittwoch ist am Neubau der Wedeler Volksbankfiliale Richtfest gefeiert worden. An der Bahnhofsstraße 13 sollen bald neben dem Kreditinstitut auch Mieter von sechs Zwei- bis Dreizimmerwohnungen sowie von zusätzlichen Gewerbeeinheiten einziehen.
Seit mehr als einem Jahr ist das Gelände in Wedels Innenstadt eine Baustelle. Dort, wo zuvor schon die alte Filiale ihren Standort hatte, soll auch das neue Haus eröffnen — allerdings mit erweitertem Konzept, dem Wohnungsbau. Die Bauarbeiten mitten in der Stadt seien nicht einfach, aber bisher sei alles gut verlaufen, sagt Reiner Brüggestrat, Vorstandssprecher der Volksbank Hamburg. Deshalb könnten die ersten Mietverträge wahrscheinlihc schon in zwei bis drei Monaten unterschrieben werden.
Die Volksbank will mit dem Kombinieren von Wohnraum, Handel und Arbeit eine Belebung der Innenstadt erreichen. Auch in Bönningstedt wird derzeit eine neue Volksbank-Filiale mit Wohnungen geplant. Neu ist das Prinzip aber nicht. Seit den 90er Jahren versucht die Bank, Wohnraum und Finanzwesen in Gebäuden zu vereinen. Durch den Abbau von Filialstandorten seien die Banken inzwischen jedoch vielerorts wieder ausgezogen.
Mit dem Wedeler Projekt werden ein von zehn Jahren konzipierter Plan der Stadt aufgegriffen, in dem das Kombnieren von Wohn- und Arbeitsfläche für die Bahnhofsstraße angeregt worden war. Deshalb wolle die Bank die Stadtentwicklung positiv beeinflussen, und zwar nicht nur in Wedel. “Wir haben vor allem Filialen in solchen Entwicklungsregionen”, sagt Brüggestrat.
Das Sechs-Millionen-Euro-Projekt in Wedel soll barrierefreien Zugang für Bewohner und Besucher bieten. Die Nähe zur Innenstadt, die moderne Gestaltung sowie die Tiefgarage sollen dien Attraktivität steigern und eine möglichst breite Zielgruppe ansprechen. Erwähnenswert seien auch die elektrischen Stellplätze in der Tiefgarage für die künftigen Bewohner des Hauses.
Auf dem Flachdach des Gebäudes habe sogar noch ein Penthouse Platz, sagt Brüggestrat. Dazu führe er gerade Gespräche mit der Stadt. Ergebnis: noch offen.
Quelle: Hamburger Abendblatt — Kreis Pinneberg, 30.07.2020